In 1. Kor. 13: 8-13 stellt Paulus die Vergänglichkeit der Gaben des Geistes (prophetische Rede, Zungen-Rede und Erkenntnis durch direkte persönliche Offenbarungen) der Beständigkeit der Früchte des Geistes (Glaube, Hoffnung und Liebe) gegenüber. Die Gaben des Geistes gehören der Zeit an, als Gottes Offenbarung, die Bibel, noch unvollständig war, während die Früchte des Geistes das ganze Evangelium-Zeitalter hindurch bleiben und vor allem an seinem Ende eine besondere Bedeutung haben sollten, wenn die Bibel vollständig verstanden wird (Joh. 16: 13; Dan. 12: 9, 10). Wir zitieren den Bibeltext und fügen einige Erklärungen hinzu:
Die Liebe vergeht niemals; |
sie wird niemals aufhören |
seien es aber Prophezeiungen, |
eine der Gaben des Geistes (siehe Vers 2 und 12: 10) |
sie werden weggetan werden; |
sie werden als Gabe des Geistes aufhören zu existieren |
seien es Zungen[-Reden], |
eine andere Gabe des Geistes (siehe Vers 1 und 12: 10) |
sie werden aufhören; |
|
sei es Erkenntnis, |
eine weitere Gabe des Geistes (siehe Vers 1 und 12: 8) |
sie wird weggetan werden. |
sie wird als Gabe des Geist mit direkten persönlichen Offenbarungen aufhören zu existieren; dies betrifft nicht die gewöhnlichen biblischen Erkenntnisse, die jeder mit Hilfe der richtigen Methode des Bibelstudiums erlangen kann (Apg. 17: 11; Eph. 2: 20; 4: 11-13). |
Denn wir erkennen stückweise, |
wörtl.: aus einem Teilstück heraus – weil damals nur ein Teil von Gottes Offenbarung gegeben war |
und wir weissagen stückweise; |
wörtl.: wir prophezeien aus einem Teilstück heraus – deswegen wurden ihnen diese Gaben des Geistes gegeben, um die noch unvollständige Offenbarung zu ergänzen |
wenn aber das Vollkommene kommt |
wörtl.: das Vollständige – die vollständige Bibel |
wird das, was stückweise ist |
wörtl.: was aus einem Teilstück [der Offenbarung] ist |
weggetan werden. |
die Gaben des Geistes werden aufhören, wenn die Bibel vollständig ist. |
Als ich ein Kind war, redete ich wie ein Kind, dachte wie ein Kind, urteilte wie ein Kind; |
Paulus fährt fort, indem er einen Vergleich zieht mit Dingen aus der Kindheit, die weggetan werden, wenn man erwachsen ist, weil sie unpassend geworden sind |
als ich ein Mann wurde, tat ich weg, was kindlich war. |
nämlich die Gaben des Geistes, die zu der Gemeinde des Herrn im Kindheitszustand gehören, und nicht zu dem späteren Zustand des Erwachsenseins. |
Denn wir sehen jetzt |
in den Tagen der Apostel |
mittels eines [Metall-]Spiegels, undeutlich |
die Offenbarung war noch nicht vollständig, und es konnte auch noch nicht alles von dem, was bisher gegeben wurde, klar verstanden werden |
dann aber |
am Ende des Zeitalters, in der Ernte (Matt. 13: 39; Dan. 12: 9, 10) |
von Angesicht zu Angesicht. |
Die bildhafte Bedeutung dieses Ausdrucks wird durch Jes. 52: 8 deutlich. Dort steht, dass die Wächter Zions den HERRN (JHWH) „Auge in Auge“ sehen werden, obwohl Er niemals sichtbar sein wird. |
Jetzt erkenne ich |
stellvertretend für die ganze Gemeinde des Herrn |
stückweise, |
wörtl.: aus einem Teilstück heraus |
dann aber werde ich erkennen, |
wörtl.: vollständig erkennen |
wie auch ich erkannt worden bin. |
wörtl.: vollständig erkannt worden bin. |
Nun aber |
jetzt, während des Evangelium-Zeitalters (2. Kor. 6: 2) |
bleibt Glaube, Hoffnung, Liebe … |
im Gegensatz zu der Vergänglichkeit der Gaben des Geistes (Vers 8). |
Quelle: „The Present Truth and Herald of Christ’s Epiphany“, Jahrgang 1987, S. 62
Weitere Quellen:
P3, 236+237 (Jes. 52:8 bezieht sich auf die Ernte des Evangelium-Zeitalters)
E9, 552 (das Angesicht symbolisiert Erkenntnis)
E12, 354 (das "Vollkommene" ist die vollständige Bibel)