Die Lehren der Laien-Heim-Missionsbewegung müssen folgendermaßen korrigiert werden:
1. Das Evangelium-Zeitalter endete mit der Ernte, also mit der Vollendung der Kleinen Herde
(Matt. 13: 39; Jer. 8: 20; E9, 253); die jetzige "Welt" wird durch das "Feuer" zu Ende gehen
(2. Petr. 3: 7).
Die himmlische Berufung endete im Frühjahr 1878, als die Vollzahl der Heiden eingegangen war
(Röm. 11: 25; P 2, 223). Zum gleichen Zeitpunkt kehrte die Gunst Gottes zu Israel zurück und es
Begann die Berufung der Jungwürdigen, welche die gleichen Verheißungen haben wie die
Altwürdigen, also die treuen geweihten Gläubigen aus der Zeit des Alten Testamentes
(E 16, 54; E 4, 376; E 10, 284).
Nachdem im Frühjahr 1878 insgesamt 144.000 Gläubige zur himmlischen Berufung berufen waren,
sind einige von denen, die noch auf der Erde lebten, untreu geworden. Um die freigewordenen
Plätze neu zu besetzen, mussten neue Berufungen erfolgen. Dies geschah unter anderem durch
die von Dwight Lyman Moody angeführte Evangelisations-Bewegung ab dem Frühjahr 1879
(E 13, 688). Da sich aber viel mehr Menschen weihten, als Plätze in der himmlischen Berufung frei
wurden, wurden durch diese Bewegung vor allem Jungwürdige berufen, obwohl ihnen das nicht
bewusst war.
Das Erntewerk von 1874 bis 1914 bestand hauptsächlich darin, alle Teilhaber der himmlischen
Berufung in die gegenwärtige Wahrheit zu bringen (2. Petr. 1: 12; Mat. 24. 45) und sie von denen
zu trennen, die die gegenwärtige Wahrheit nicht annehmen wollten (der Scheinweizen und untreu
gewordene Teilhaber der himmlischen Berufung). Das Gleiche fand auch während der Ernte des
jüdischen Zeitalters in den Jahren 29 bis 69 statt. Zu diesem Zweck gab es 5 Aufrufe zur Mitarbeit
in der Ernte und 6 Sichtungen (Mat. 20: 1-16; Hes. 9: 1-11; E 5, 106-108).
Im Frühjahr 1878 fiel das nominelle Christentum als Ganzes aus der Gunst Gottes, so wie es im
Frühjahr 33 mit dem Volk Israel als Nation der Fall war. Bis zum Herbst 1881 waren noch die
Christen als Individuen innerhalb des nominellen Christentums begünstigt, indem nur aus ihnen die
Berufungen stattfanden, so wie auch bis zum Herbst 36 nur Juden berufen wurden. Nach dem
Herbst 1881 wurden vor allem Menschen außerhalb des nominellen Christentums berufen und nur
noch vereinzelt innerhalb des nominellen Christentums, parallel zu der Berufung der Heiden ab dem
Herbst 36, nach welchem Juden nur noch vereinzelt berufen wurden (PT '35, 183; PTQB 182).
2. Die 68er-Proteste waren die "heiße" Phase der vom gegenbildlichen Jehu angeführten
Revolution in Europa - siehe auch [3] Die große Revolution.
3. Durch den Tod und die Auferstehung des letzten Gliedes der Kleinen Herde im Okt. 1950
verschwand auch die Gemeinde des Herrn (Ecclesia) von der Erde. Seit dem können sich
Versammlungen geweihter Christen z.B. als "Versammlung von Geweihten des Herrn" bezeichnen,
eventuell mit einem Zusatz, der ihre gemeinsamen Überzeugungen beschreibt, aber nicht mehr
als "Gemeinde des Herrn". Die lokalen Gemeinden sind nicht mehr repräsentativ für das ganze
geweihte Volk Gottes, und Jesus ist auch nicht mehr das Haupt heutiger Gemeinden, denn er ist
nur das Haupt der "Ecclesia", welche sein Leib ist (Eph. 1: 22, 23; Kol. 1: 18). Jetzt ist der
verherrlichte Christus (Haupt und Leib) das Haupt des Volkes Gottes als ganzes, sowie jedes
einzelnen geweihten Christen (Eph. 1: 10).
4. Seit der Vollendung und Verherrlichung der Kleinen Herde im Okt. 1950 gibt es nicht mehr die
Propheten, Evangelisten, Hirten und Lehrer (Ältesten) im biblischen Sinne (Eph. 4: 11-13).
Es gibt zwar auch heute noch Brüder, die vom Herrn gewisse geistige Fähigkeiten erhalten haben,
welche denen der biblischen Evangelisten und Ältesten ähnlich sind, aber sie erhalten ihre göttliche
Autorisierung weder durch Wahlen in einer Versammlung von Christen noch durch Ernennungen
von christlichen Bewegungen oder Organisationen;
die Behauptung, dass die Christen, die sich in der heutigen Zeit weihen und treu bis zum Tod sind,
nicht mehr zu den Erwählten Gottes zählen, sondern nur "Quasi-Erwählte" sind, dass aber die
heutigen Evangelisten und Ältesten von Gott zu ihrem Amt erwählt wurden, ist eine subtile Form
von Klerikalismus (siehe auch Punkt 7+8).
5. Das heutige Volk Gottes hat keinen irdischen Führer (Spr. 30: 27); die beiden Nachfolger von
Raymond G. Jolly sind in der Bibel nur als besondere Helfer gezeigt, nicht als Führer;
"... damit ihr an uns lernt, nicht über das hinaus zu denken, was geschrieben ist, damit ihr euch
nicht aufbläht für den einen gegen den anderen" (1. Kor. 4: 6).
6. Das heutige Volk Gottes ist nicht der Tempel Gottes bzw. die Begegnungsstätte Gottes mit den
Menschen, und die Wolken- und Feuersälue ruht nicht auf ihm (Offb. 21: 1-3).
7. Auch nach 1954 sind die geweihten Gläubigen voraussichtliche "Jungwürdige", es gibt keine
"Geweihten des epiphanischen Lagers" (siehe auch Punkt 9), Offb. 22: 11 hat sich noch nicht erfüllt;
die Eunuchen aus Jes. 56: 3-5 sind möglicherweise die "Jungwürdigen", die sich nach 1914/16
geweiht haben und deswegen nicht an der fruchtbaren Arbeit der Nachlese beteiligt waren;
diejenigen die behaupten, dass die Gläubigen, die sich nach 1954 geweiht haben, eine niedrigere
Klasse bilden, machen aus der angeblich höheren Klasse eine Art Klerus.
Die Behauptung, dass es außer den "Alt- und Jungwürdigen" eine Klasse des Volkes Gottes gibt,
die höher ist, als die treuen Juden, widerspricht der Bibel. Für alle, die nicht an der "Ersten
Auferstehung" oder an der "Besseren Auferstehung" teilhaben, gilt Röm. 2: 10:
"Herrlichkeit aber und Ehre und Frieden jedem, der das Gute wirkt, sowohl dem Juden zuerst als
auch dem Griechen." (P 1, 241; E 16, 54; E 15, 550)
8. Laut Joh. 5: 28+29 gibt es nur zwei Hauptgruppen von Menschen:
1. diejenigen, die "das Gute getan haben", und
2. diejenigen, die "das Böse verübt haben".
Diejenigen, die "das Gute getan haben", haben sich Gott geweiht und sich mit allen ihren Kräften
bemüht, in Harmonie mit Gottes Willen zu leben. Diese erfahren die Auferstehung des Lebens, d.h.
sie haben sofort bei ihrer Auferweckung eine vollkommene menschliche oder geistige Natur. Alle
anderen erfahren die Auferstehung des Gerichts, d.h. sie erlangen die vollkommene menschliche
Natur durch einen langjährigen Prozess - die Restitution (E 17, 165+365; E 15, 535);
Daher ist es eine biblische Doktrin, dass alle Gläubigen, die sich nach der Zeitperiode, in welcher
eine Geist-Zeugung möglich war, und vor Beginn der Restitution geweiht haben, an der "Besseren
Auferstehung" teilhaben werden (E 4, 342).
9. Der Zustand der Rechtfertigung aus Glauben ist nur im Vorhof der Stiftshütte dargestellt;
den nicht gerechtfertigten Menschen wird dank der Anwendung des Verdienstes Jesu nach ihrer
Auferweckung die Gelegenheit gegeben, eine Rechtfertigung durch Werke zu erlangen. Dies ist
dadurch dargestellt, dass Moses und Aaron das ganze Volk segneten und dass das Volk das Feuer
sah, welches von Jehova ausging und das Brandopfer auf dem Altar verbrannte (3. Mose 9: 23, 24);
die Weihung der Menschen, die sich erst nach ihrer Auferweckung weihen, ist auch im Vorhof
gezeigt (3. Mose 1: 10+11; 17: 1-5);
10. Die probeweise Rechtfertigung durch den Glauben daran, dass Jesus sich selbst als Lösegeld für
alle gegeben hat, kann man in der heutigen Zeit nur dann erhalten, wenn man sich Gott geweiht
hat; auch die Altwürdigen hatten sich Gott geweiht, bevor ihnen ihr Glaube zur Gerechtigkeit
gerechnet wurde (Hebr. 11: 8; Röm. 4: 3; Jak. 2: 24);
während des Evangelium-Zeitalters sollte der Weizen (geweihte Gläubige) und der Scheinweizen
(nicht geweihte Gläubige und Heuchler) zusammen wachsen, aber mit Beginn der Drangsal
verloren die nicht geweihten Gläubigen ihre Rechtfertigung aus Glauben und wurden auf das
zurückgeführt, was sie in Wirklichkeit waren: Kinder der Welt und falsche Bekenner des christlichen
Glaubens (Matt. 13: 30).
11. Die Weihung geschieht auf Grund des erneuerten Willens der alten menschlichen Natur. Weder
vor noch nach der Weihung erhält der Gläubige in der heutigen Zeit einen neuen Willen von Gott,
da es keine Geist-Zeugung mehr gibt und somit auch keine Neuen Schöpfungen.
12. Der wahre Glaube wurde den Heiligen überliefert, nicht der Großen Schar (Jud. 3);
Raymond G. Jolly war nur bezüglich eines Aspektes der Führer des ganzen Volkes Gottes,
und zwar bezüglich der Verkündigung der Vollendung der Kleinen Herde im Okt. 1950
(Offb. 19: 6+7);
in dem Sack von Benjamin ("Gute Leviten") fand sich zwar Josefs Kelch (die Erkenntnis, dass
Pastor Johnson der Epiphania-Bote ist), aber auch Benjamins Geld (der abgelehnte Dienst der
"Guten Leviten" - 1. Mose 44: 2); erst nachdem Josef sich gegenüber allen Brüdern (Bibelforscher-
gruppen) offenbarte, sind sie mit seinem Segen losgezogen (1. Mose 45: 21, 22);
Ein "Guter Levit" zu sein bedeutet nicht immer, ein "gereinigter Levit" zu sein (PT '51, 140);
Die Reinigung der Großen Schar von ihren Irrtümern und ihre Annahme der Parousia- und
Epiphania-Wahrheit geschah nicht mit den Bibelforscher-Gruppen als Ganze, sondern nur bei
einzelnen Personen (4. Mose 8: 5-22; E 4, 142-143, 146-147);
Offb. 19: 6-7 hat sich auf der Erde nur in einem Teil der Großen Schar erfüllt (in der LHMM), so wie
sich auch Offb. 19: 1-3 auf der Erde nur in einem Teil der Großen Schar erfüllt hatte (in der
Wachtturm-Gesellschaft);
auch Jer. 8: 20 wurde nur von einem Teil der Großen Schar ausgerufen (E 14, 347 unten);
Hohelied 5: 6 - 6: 3 wird von Pastor Johnson auch als Beweis für die Reinigung der
Großen Schar verwendet (E 4, 143; E 16, 130), aber in E 11, 704-707 legt er diese Stelle so aus,
dass die Glieder der Großen Schar weiterhin behaupten, zur Braut Christi zu gehören.
Siehe auch: